Das Fingerhutmuseum wurde am 8. August 1982 von Thorvald und Brigitte Greif in einer alten Kornmühle im Herrgottstal eröffnet.
Grundstock zu diesem weltweit einzigen Privatmuseum dieser Art ist der Nachlass der Gebrüder Gabler in Schorndorf, der 1963 von Helmut Greif übernommen wurde. Der schwäbische Silberschmied Ferdinand Gabler aus Schorndorf stellte
sich 1824 im "Schwäbischen Merkur" als Fingerhutfabrikant vor. Ihm
gelang es, eine Einwalzmaschine für Fingerhüte zu konstruieren. Daraus
entwickelte sich die bedeutendste Spezialfabrik für Fingerhüte, die
zeitweise den größten Teil des Weltbedarfs an Fingerhüten deckte. Durch
einen Brand wurde diese Produktion leider vernichtet, weshalb sich dann
Helmut Greif intensiv mit der Forschung über die Herkunft der
Fingerhüte beschäftigte. Dieses Wissen bildete die Grundlage für ein
Buch "Gespräche über Fingerhüte von Helmut Greif" (vergriffen). Langsam
entstand eine ansehnliche Sammlung, die die Erben von Helmut Greif
veranlassten, dieses Museum zu gründen.
Heute wird die Fingerhutherstellung durch die Familie Greif in ihrer Goldschmiede fortgeführt, welche in handwerklicher Tradition Kleinserien an Sammlerfingerhüten und Sonderanfertigungen von Unikaten herstellt.
Am 8. August 1982 wurde das Museum damals mit 800 Ausstellungsstücken eröffnet (in etwas provisorischen Zustand).(siehe alte Bilder von 1982) Heute sind es inzwischen über 4000 Exponate aus aller Welt.
480.000 Besucher haben inzwischen das Museum besucht, darunter berühmte Persönlichkeiten wie Michael Schanze, Hans-Jürgen Schatz, der Glasminister aus China und natürlich viele Reporter und Filmteams aus dem In- und Ausland. Inzwischen füllen die Artikel aus aller Welt 3 volle Ordner und diverse Rundfunk- und Fernsehsendungen wie Miniaturen in SWR, ZDF Wintergarten sind im Fernsehen als Berichte gelaufen.
In anschaulicher Weise werden Fingerhüte, Werkzeuge und Nähutensilien (wie Nähzeuge, Nadelbehälter, Fingerhutbehälter, Maßbänder und vieles um die Handarbeiten) aus allen Erdteilen; vom Altertum bis zur Neuzeit, gezeigt. Vom einfachen Gebrauchs- bis zum wertvollen Zierfingerhut, in vielfältigsten Formen und unterschiedlichsten Materialien, wird für den Betrachter eine eigene Welt offenbart.